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Die ChronikSeit 1925 finden in der Zeit des Namensfestes des heiligen Georg, auf dem Auerberg, Pferdeumritte statt. In den Gehöften des ehemaligen Patroziniums Auerberg waren seit alters die Pferde sehr wichtig für die Feldbestellung. Auch in mehreren Sagen des Auerbergs spielen Rösser eine bedeutende Rolle. Die leitenden Arbeiten für die Vorbereitung des ersten Rittes wurden einem Festausschuß übertragen. Vorsitzender war der schon erwähnte Georg Lipp aus Eschach, dem als weitere Mitglieder Johann Straub von Prachtsried und Alois Kollmann von Geisenhofen angehörten. Darüberhinaus wurden sieben Obteien gegründet, nämlich die Obtei Prachtsried unter Führung von Georg Meier, Prachtsried; die Obtei Bernbeuren mit Martin Kraut; die Obtei Eschach mit Florian Brugger; die Obtei Escherwang mit Josef Angerhofer; die Obtei Salchenried mit Karl Bauer; die Obtei Stötten mit Ferdinand Kollmann und die Obtei Buchen mit Dominikus Kollmann. Außerdem wurde bei dieser ersten Versammlung bestimmt, daß alle am Ritt beteiligten Pferde mit gleichen Satteldecken ausgerüstet werden. Auch die Anregung zur Bildung einer historischen Gruppe (römische Soldaten) wurde angenommen. Am 25. April 1925 fand schließlich der erste Ritt statt. Es beteiligten sich 118 Reiter, die sich in der Auerberg-Senke, südlich des Gasthauses "Stechele", um 10.00 Uhr zur Aufstellung einfanden. Nach dem Patroziniumsgottesdienst in der Georgskirche holte die Vorstandschaft den Pfarrgeistlichen von Bernbeuren, H. H. Kammerer Weishaupt, am Kirchenportal ab und geleiteten ihn zum Weiheplatz. Im Anschluß an die Benediktion setzte sich der Festzug unter den Klängen der Bernbeurer Musikkapelle in Bewegung. Die Reiter zogen einmal um die Auerberg-Kirche. Georg Waibl aus Eschach war der Darsteller des heiligen Georg. Hoch zu Roß begleiteten ihn 20 beharnischte römische Soldaten. Bereits im folgenden Jahr 1926 einigte sich der Ausschuß, die Pferdehalter aus den Gemeinden Burggen, Lechbruck, Roßhaupten, Sulzschneid, Marktoberdorf und Rettenbach einzuladen. Der zweite Ritt fand am 2. Mai mit 137 Pferden statt. Nur die Gemeinde Burggen folgte der Einladung. Neben den 20 römischen Reitern nahmen auch vier Fanfarenbläser (drei aus Kaufbeuren) teil. Zum erstenmal wirkte am 7. Mai 1927 eine einheimische Fanfarenbläsergruppe mit: Roman Echtler, Ellensberg; Anton Meier, Goldstein; Nikolaus Wohlfahrt, Brunnhof und Karl Baur, Hohenösch.
Im Jahre 1935, am 5. Mai, wurde die erste Bergfahne des Georgirittvereins Auerberg geweiht. 14 Alt-Bauerngeschlechter der Gemeinde Bernbeuren stellten dabei eine Ahnenabordnung. Seither findet der Georgiritt immer am Sonntag nach dem Namensfest des hl. Georg statt. Zuerst wird eine feierliche Feldmesse zelebriert mit einer anschließenden Pferdesegnung, die stellvertretent auch allen Haustieren gilt. Danach umrunden alle Reiter einschließlich des Ortsgeistlichen hoch zu Roß in einem prächtigen Festzug die Auerbergkirche. |
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